Die Herkunftsbezeichnung Schwäbische Maultauschen ist seit dem Jahre 2009 von der Europäischen Union geschützt und bezeichnen ein Gericht bestehend aus Taschen aus Nudelteig mit einer Füllung aus Hackfleisch oder fein gekuttertem Fleisch, Zwiebeln und eingeweichten Brötchen. Weiterhin kommen auch immer mehr neue Variationen mit vegetarischer Füllung, wie beispielsweise Spinat und Käse, auf den Tisch schwäbischer Haushalte. Da sie unter die Klasse „geschützte geographische Angabe“ fallen, bedeutet dies, dass mindestens ein Produktionsschritt wie die Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung im Herkunftsgebiet durchgeführt werden muss.

Wortherkunft

Das Wort Maultasche geht etymologisch auf das 16. Jahrhundert zurück und wurde ursprünglich in der Bedeutung „Ohrfeige“ verwendet. Es wird vermutet, dass die Maultasche ihren Namen nicht wegen der Form der Teigtasche, sondern in Verbindung mit dem Suffix „tatschen“, also „schlagen“ auf die aufgeschwollene Form einer Backe nach einer Ohrfeige zurückführend, erhielt.

Die Schwaben nennen ihre Maultaschen auch „Herrgottsbscheißerle“ wie dieser Artikel der Stuttgarter Zeitung berichtet. Die Entstehung der Maultasche ist durch verschiedene Legenden überliefert, die von der Erfindung eines Klostermönchs des Klosters Maulbronn über Protestanten, die der ursprünglich vegetarischen Teigtasche heimlich Fleisch hinzufügten, bis hin zu einer schwäbischen Kopie traditioneller italienischer Nudeln wie Ravioli oder Tortellini reichen. Jedoch ist die tatsächliche Herkunft der schwäbischen Maultasche nicht eindeutig belegt und wird weiterhin in verschiedenen Legenden weitererzählt werden.

Zutaten

Für zwei Portionen Schwäbische Maultaschen benötigt man 200 g Mehl, einen halben Teelöffel Salz, 70 ml Wasser, einen haben Esslöffel Essig und drei Esslöffel Öl. Außerdem wird für die Füllung 100 g Hackfleisch, 100 g Bratwurstbrät, eine halbe Zwiebel, ein altes Brötchen, ein Ei, eine Prise Salz, Pfeffer, ein halber Esslöffel Schnittlauch, ein Liter Fleischbrühe und je nach Geschmack 200g Spinat benötigt.

Zubereitung

Für den Teig wird zuerst Mehl, Wasser, Salz, Essig und Öl zu einer geschmeidigen Masse vermengt und geknetet. Den Teig im Anschluss 20 Minuten lang ruhen lassen. Alternativ kann auch ein fertiger Nudelteig beim Bäcker oder im Supermarkt gekauft werden.

Währenddessen den Spinat waschen und wenige Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren. Das Brötchen wird in kaltem Wasser eingeweicht und die Zwiebel wird geschält und in kleine Würfel geschnitten. Nachdem der Spinat klein gehackt wurde, kann das ausgedrückte Brötchen mit dem Hackfleisch und Bratwurstbrät, den Zwiebelwürfeln, der Petersilie, dem Spinat, dem Ei, Salz und Pfeffer vermischt werden. Daraufhin sollte der Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche circa 3 mm dick ausgerollt und in 15 cm große Quadrate geschnitten werden. Bevor die Quadrate eingeklappt werden, wird jeweils ein Esslöffel der Füllung auf die Quadrate gegeben. In einer zum Kochen gebrachten Fleischbrühe werden die Maultaschen daraufhin circa 10 Minuten im offenen Topf gar ziehen gelassen.

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